Samstag, 11. Mai 2013

Kapitel 6


Vince PoV
Ich wartete grade auf das Piepsen der Mikrowelle, als es klingelte. Ella war ,nachdem sie aus der Schule kam ,sofort wieder abegerauscht, zu einem Treffen mit Blake und Lee...tja, der redete momentan sowieso nicht mit mir, ich hatte keine Ahnung wo er war. Fakt ist, ich war alleine, musste also selbst zur Tür gehen.
Als ich diese öffnete, stand mir ein schwarzhaariges Mädchen mit strahlend blauen Augen gegenüber...War das nicht die, die vor ein paar Tagen vor unserer Tür stand? Die wegen der Amy eine weitere Eifersuchtsattacke bekommen hatte und sich letzendlich von mir getrennt hatte? Taylor. Ja genau, Taylor. Ich wollte ihr schon sagen, dass sie abhauen sollte, weil ich wirklich keinen Bock auf dieses Mädchen hatte, doch da sah ich, dass ihr Gesicht tränenünerströmt war. Mit zitternder Stimme fragte sie: "Ist Ella da?" Ich schüttelte den Kopf. "Die ist mit einer Freundin in die Stadt gegangen..." Sie nickte und schluchzte kurz auf. Man sah ihr an, dass sie die Tränen unterdrücken wollte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie das wegen mir tat und ich bekam ein schlechtes Gewissen.
Sie wollte sich grade abwenden und gehen. Ich konnte sie doch jetzt nicht alleine lassen, es ging ihr offensichtlich schlecht. Und auch wenn unsere erste Begegnung nicht besonders gut gelaufen war...eigentlich hatte sie mir nichts getan, ich hatte keinen Grund sie zu hassen.
Ich hielt sie am Arm fest, sie sah mich verwundert an. "W-willst du mir erzählen was los ist?" Kurz sah sie mich noch prüfend an, dann aber ließ sie sie sich von mir hineinführen. Drinnen angekommen setzte sie sich auf das Sofa und zählte ihre Finger. Ich ließ mich neben sie fallen und sah sie vorsichtig von der Seite an. Was sollte ich jetzt machen? Wenn Ella traurig war übernahm das immer unsere Mom, oder auch Lee, aber mir lag sowas irgendwie gar nicht...Tränen liegen Taylor über die Wangen und fielen auf die Hände, die sie im Schoß verschränkt hatte.
Es machte mich traurig jemanden so am Boden zu sehen, ich wusste einfach nie, was in so einer Situation zu tun war. Aber ich hatte sie ja immerhin hineingebeten, also musste ich jetzt auch irgendetwas tun. Ich rutschte ein wenig näher zu ihr heran und legte ihr einen Arm um die Schulter. Erwartet hatte ich, dass sie zurückzucken würde. Aber das tat sie nicht. Ganz im Gegenteil, sie rutschte ebenfalls näher, legte ihren Kopf am meine Schulter und kuschelte sich an mich. Zuerst war ich etwas perplex, aber dann legte ich meine Arme komplett um sie und sie begann wieder zu weinen.
Beruhigend strich ich ihr über den Rücken...
Ich weiß nicht wie lange wir hier so saßen, ein paar Minuten, vielleicht eine Stunde. Ich sah auf Taylor hinunter. Immernoch liefen ihr Tränen über's Gesicht und mir schoss durch den Kopf, dass sie sogar perfekt aussah, wenn sie weinte. Ich war noch total in Gedanken versunken, als sie sich auf einmal aufrichtete. Sie sah mich an und begann zu erzählen, warum sie ünerhaupt hier war und warum sie so traurig war. Sie hatte sich gestern Abend wohl ziemlich mit ihren besten Freundinnen gestritten, Jade und Sally. Die Namen hatte ich schon mal gehört, sie gingen auf Lee's Schule, genau wie Taylor."Es war eigentlich total belanglos...aber...ich steigere mich immer so rein weißt du? Ich hätte mich etwas mehr in sie reinversetzten sollen, ich.." Ich hob eine Hand um sie kurz zum Schweigen zu bringen. "Taylor, das einzige was du mir grade erzählst ist, was du falsch gemacht hast. Meinst du echt dass alles dein Fehler war?" Sie sah kurz zu Boden, dann wieder auf. "Aber es war doch auch mein..." "Das denke ich nicht. Ihr habt alle vielleicht etwas überreagiert, und ihr habt alle Fehler gemacht, nicht nur du." "Und wieso bist du dir da so sicher?" Ich überlegte kurz. Dann sagte ich einfach was ich dachte. Konnte ja auch nicht so falsch sein. "Ich kenne dich...eigentlich gar nicht. Ich weiß von dir nur, dass du wohl ein wenig verwirrt bist, dir deine Freunde wichtig sind und, dass du gerne Fehler bei dir selber suchst. Aber ich denke nicht, dass auch nur die Hälfte dieser Anschuldigungenm die du dir selbst machst stimmt. Du...du bist nicht so schlimm wie du denkst. Du willst doch nur das Beste für Sally, wenn du sagst, sie soll sich von ihm fernhalten und du hast auch alles Recht sauer auf Jade zu sein. Immerhin hast du, weil sie dich versetzt hat, von irgendso einem Idioten Wasser üner den Kopf bekommen..." Ein kleines Lächeln stahl sich über ihr Gesicht. "Dem Idioten tut es übrigens leid. Er war ein wenig schlecht gelaunt." Diesmal blieb das Lächeln auf ihren Lippen. "Entschuldigung angenommen. Der Idiot hat's ja wieder gut gemacht." Sie sah mir jetzt direkt in die Augen und ich musste auch lächeln.
Da fiel mir auf einmal auf, wie nah wir uns waren. Taylor bemerkte es wohl auch. Mein Blick wanderte von ihren wundervollen blauen Augen zu ihren Lippen.
Die Spannung zwischen uns war fast unerträglich. Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt. 3..2..1..Da polterte es plötzlich "Ouch."

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